Die AGJF Sachsen e.V. ist seit 1990 als Dach- und Fachorganisation mit den Arbeitsschwerpunkten Fortbildung, Beratung, Projekte wirksam und setzt auf Qualifizierungs-, Unterstützungs- und Entwicklungsleistungen für die sächsische Jugendarbeit/Jugendhilfe.
Nicht erst seit den Ausschreitungen in Chemnitz im Spätsommer 2018 ist klar, dass demokratische Werte von verschiedenen Seiten angegriffen werden und der Sicherung bedürfen.
„Jugendarbeit als Ort der Demokratiebildung stärken“ – heißt es in der aktuellen Situationsbeschreibung des Landesjugendhilfeausschusses vom Dezember 2018. Jugendarbeit ist demnach als eine Institution der Demokratie zu verstehen und folglich auch Raum von Auseinandersetzungen.
Am 8. Mai kamen zum Fachtag „Regionale Spezialitäten“ über 60 Interessierte und Fachkräfte der Jugendarbeit und angrenzenden Arbeitsfelder zusammen, um über regionale Besonderheiten in der sächsischen Demokratiebildung zu diskutieren.
Professorin Barbara Schäuble, von der Alice Salomon Hochschule Berlin, beleuchtete das Potenzial von Konflikten für die Jugendarbeit. Eine zentrale These war, dass in der Jugendarbeit gesellschaftliche Konflikte im Kleinen stattfinden. Wichtig sei insgesamt, eine aufgeschlossene Haltung gegenüber Konflikten einzunehmen. Gelegentlich brauche es auch Mut, Konflikte einzugehen. Konflikte mit Jugendlichen seien von Fachkräften der Sozialen Arbeit keinesfalls zu vermeiden, sondern als Auftakt für Gelegenheiten zur Demokratiebildung zu verstehen.
Professor Bernd Belina, von der Goethe Universität Frankfurt/Main, stellte eine Verknüpfung von Wahlverhalten, gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit und regionalen Besonderheiten her. Daraus leitete er Hypothesen ab, wie sich rechtsextreme Einstellungen in der Bevölkerung verfestigen können.
Die Fachkräfte gingen mit der Frage „Wie können Räume geschaffen, erhalten oder erweitert werden, um positiv mit Konflikten umzugehen?“ aus der Tagung.
Die Veranstaltung findet in Kooperation mit der Landesarbeitsgemeinschaft Mädchen und junge Frauen e.V., der Landesarbeitsgemeinschaft Jungen- und Männerarbeit und der Fachstelle Gender, GMF und Rechtsextremismus der Amadeu Antonio Stiftung statt.
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